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Ferrari 1996

Ferrari-F310 (Minichamps Nr.26)

 

Kopf hoch" heißt es im ersten Ferrari-Jahr, denn Michaels Dienstwagen erweist sich als extrem anfällig. Kaum ein Teil bleibt im Laufe der Saison auf dem anderen, dennoch gelingen dem Neu-Ferraristi drei Siege. Als Michael Schumacher nach vier Benetton-Jahren und zwei WM-Titeln seine Arbeit bei Ferrari aufnimmt, blickt er realistisch in die Zukunft: "Eine ganze Reihe von Problemen wartet auf uns, und deshalb ist der Gewinn der Meisterschaft auch vorläufig nicht unser erklärtes Ziel. Wir sind noch nicht so weit. Aber gerade die große Herausforderung, mit Ferrari an die Spitze zu kommen, fasziniert und lockt mich gewaltig." Die Skepsis ist berechtigt. Beim Saisonauftakt in Melbourne fällt der Titelverteidiger mit defekten Bremsen aus. Dann folgt ein Lichtblick, als er in Sao Paulo als Dritter auf dem Podest stehen darf. Doch das ist nicht mehr als die berühmte Schwalbe, die noch keinen Sommer macht: Schon beim nächsten Rennen, im Autodromo Oscar Alfredo Galvez vor den Toren von Buenos Aires, flattert der Heckflügel des Ferrari F310 davon...

Die Zwischenbilanz nach fünf Grand Prix spricht eine deutliche Sprache: Mit nur 16 WM-Punkten rangiert der Kerpener auf Rang drei. Vor Jahresfrist hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als doppelt so viele Zähler auf seinem Konto und lag auf Titelkurs. Rot und zerbrechlich Michael Schumachers fahrbarer roter Untersatz hat noch zu viele Mängel. Problem Nummer eins ist die Zuverlässigkeit. Die John-Barnard-Konstruktion kränkelt immer wieder. Aus diesem Grund erlebt "Schumi" ein frustrierendes Tief. Das Tückische: Immer bricht ein anderes Teil. Dreimal nacheinander - in Montreal, Magny-Cours und Silverstone - lässt ihn der Ferrari im Stich. In Kanada verabschiedet sich beim Beschleunigen aus der Boxengasse spektakulär die linke Antriebswelle. Das Team erntet Hohn und Spott, als sich der Bolide "auflöst". In Frankreich kommt der technische K.o. bereits während der Einführungsrunde - der Motor geht hoch. Und in England versagt schon nach vier Runden die Getriebehydraulik. Jetzt wird sogar von Sabotage gemunkelt! Insgesamt streikt der F310 fünfmal. Am Steuer des Zuverlässigkeitswunders Benetton B195 stolperte Schumi im Vorjahr nur einmal über die Technik. Aber es gibt auch Positives, das für die Zukunft hoffen lässt. Dank Michael Schumacher ist ein Ruck durch die Scuderia gegangen. Alle ziehen an einem Strang und werden durch drei Siege des Deutschen belohnt. Noch ohne Schumi hatte Ferrari zuvor im Verlauf von fünf endlosen Jahren dank Gerhard Berger und Jean Alesi gerade einmal zwei Abstaubersiege nach Hause fahren können. Der Neuzugang aus dem Rheinland kann also gelassen bleiben. Der Titelgewinn steht ohnehin nicht vor 1998 im selbst auferlegten Pflichtenheft.

Quelle: www.michael-schumacher.de

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